Glossar
Im Folgenden finden Sie eine Übersicht zentraler Begriffe, die im Modul eingeführt wurden nach Kapiteln sortiert.
Grundbegriffe und theoretische Rahmung
Bildung
Bildung ist ein umfassender Prozess, der als normatives Ideal die individuelle Persönlichkeitsentwicklung und Selbstverwirklichung fördert sowie als Ressource dient, um berufliche Ziele zu erreichen. Sie umfasst den Erwerb von Handlungskompetenzen, Wissen und kulturellen Praktiken, die für die gesellschaftliche Orientierung relevant sind, und beeinflusst individuelle Leistungen sowie Zugangschancen zu sozialen Positionen.
Chronosystem
Das Chronosystem spricht die zeitlichen Bedingungen und Restriktionen von Handlungen, Institutionen und Kontexte bis hin zu individuellen Entwicklungsprozessen an und umfasst auch die historische Zeit.
Demand
Der Begriff demand umfasst allgemeine, demographische Merkmale oder Stimuli der Person, die als Interaktionsanreize auf andere wirken können. Zu diesen Merkmalen gehören z.B. Geschlecht, Alter, Attraktivität, Migrationshintergrund, Kleidung, usw.
Erziehung
Erziehung bezeichnet alle gezielten und bewussten Einflüsse, durch die Menschen bewusst auf die Persönlichkeitsentwicklung anderer Menschen Einfluss nehmen, um festgelegte Erziehungsziele, wie z.B. einen guten Schulabschluss oder die Förderung sozialer Kompetenzen, zu erreichen.
Exosystem
Lebensbereich der Person ohne direkte Beteiligung in dem Ereignisse oder Prozesse stattfinden bzw. in dem strukturelle Restriktionen oder Opportunitäten gebildet werden, welche Einfluss auf den Handlungs- und Möglichkeitsraum von Individuen hat.
Forces
Der Begriff Force beschreibt Dispositionen der Persönlichkeit, wie z.B. das Temperament, Regulationsstrategien, Motivation, Ausdauer, Flexibilität und Hartnäckigkeit.
Konstrukt
Bezeichnung für Merkmale, die der direkten Beobachtung nicht zugänglich sind und nur aufgrund von anderen beobachtbaren Daten erschlossen werden können. Beispiel: Intelligenz. Die Intelligenz ist kein Merkmal, das durch eine direkte Beobachtung ermittelt werden könnte.
Lebensqualität
Lebensqualität ist laut WHO (1998, S. 11) die individuelle Wahrnehmung der eigenen Position im Leben im Kontext der Kultur und der Wertesysteme, in denen man lebt, und in Bezug auf die eigenen Ziele, Erwartungen, Normen und Anliegen.
Makrosystem
Umgebung der kulturellen, rechtlichen, sozialen und politischen Kulturen und Subkulturen, welche Auswirkungen auf Mikro-, Meso- und Exosysteme haben können.
Mesosystem
Umgebung, in der Individuen in verschiedenen Mikrosystemen beteiligt sind, welche aufeinander verweisen oder miteinander interagieren. Beispiele dafür sind die Familie und Schule.
Mikrosystem
Umgebung, in der Individuen die meiste Zeit in Interaktionen und Handlungen (= proximale Prozesse) involviert sind. Beispiel dafür sind die Familie, Schule und Peerbeziehungen.
Pädagogisches Handeln
Pädagogisches Handeln ist ein professionelles Vorgehen, das auf die Förderung des Lernens und der persönlichen Entwicklung anderer Personen abzielt. Es ermöglicht Individuen, sich unabhängig zu entwickeln und eigene Bewertungen zu bilden. Dabei ist es situativ und abhängig von den jeweiligen Zielen und Bedingungen, was es nicht eindeutig als richtig oder falsch klassifizierbar macht. Das übergeordnete Ziel besteht darin, Lernen zu fördern und die Mündigkeit der Lernenden im Sinne der Aufklärung zu unterstützen.
Proximale Prozesse
Proximale Prozesse sind regelmäßig stattfindende, an Komplexität zunehmende Interaktionen, die einen substanziellen Einfluss auf die Entwicklung von Kindern haben und finden überwiegend in Mikrokontexten (z.B. Schule und Familie) statt.
Resources
Der Begriff Resources umfasst verschiedene Faktoren einer Person wie z.B. Merkmale, Fähigkeiten oder Eigenschaften, die in Integrationsprozessen und in proximale Prozesse eingebracht werden können. Beispiele für solche Faktoren sind: mentale und emotionale Ressourcen, Erfahrungswissen, soziale und materielle Faktoren.
Sozialisation
Sozialisation ist der lebenslange Prozess, in dem Individuen durch Interaktionen mit ihrer sozialen, kulturellen und materiellen Umwelt die Fähigkeiten, Normen und Werte erwerben, die notwendig sind, um als handlungsfähige Persönlichkeiten in einer Gesellschaft zu agieren. Dieser Prozess umfasst sowohl gezielte Erziehungseinflüsse als auch beiläufige Lernprozesse, die über die verschiedenen Lebensphasen hinweg wirken.
Wohlbefinden
Hedonisches Wohlbefinden ist das subjektive Wohlbefinden und wird durch das Erleben positiver Emotionen, Vergnügen, Zufriedenheit und der Abwesenheit negativer Emotionen charakterisiert.
Eudaimonisches Wohlbefinden beschreibt die Verwirklichung eines guten, sinnvollen, die menschlichen Potenziale ausschöpfenden Lebens.
Kindliches Wohlbefinden fokussiert das Befinden, die Zufriedenheit und Emotionen von Kindern und kann in mehrere verschiedene Ebenen und Dimensionen eingeteilt werden.